Wir haben 3 Sauerkirschbäume zu Hause. Die Bäume sind noch jung, dieses Jahr haben sie seit langem mal wieder so richtig viele Früchte. So viel, daß ich Marmelade einkochte. Für die meisten ist das easy, ich habe das noch nie gemacht. Meine Tante Rosemarie hat mir Ihr Rezept gegeben: Kirschen vom Baum pflücken, sortieren, entsteinen, mit Gelierzucker 1:1 einzuckern und über Nacht stehen lassen. Am nächsten Tag mit dem Mixer grob zerkleinern – so, daß noch „Stückle im Mus drinbleibe“. Dann kocht man die Masse mit dem Gelierzucker, ca. 4 Minuten. Gelierprobe machen, ggf. weiterkochen, bis einem die Konsistenz gefällt.
Die vorbereiteten Marmeladengläser (auskochen) vor dem Befüllen nochmals mit heißem Wasser ausspülen. Dann mit der heißen Marmelade befüllen. Nun, erklärte sie mir, gibt es zwei Möglichkeiten: Marmeladenglas mit dem Deckel verschließen, für einige Minuten auf den Kopf stellen, danach wieder umdrehen und langsam auskühlen lassen. Für diese moderne Methode hat meine betagte Tante Rosemarie aber nicht viel übrig. Sie gehört noch der alten Schule an und schneidet aus Butterbrotpapier für das Glas passende Taler, welche sie in Schnaps tränkt und legt diese Schnapstaler auf die Marmelade. Dann streut sie etwas Einmachhilfe darüber und legt einen etwas größeren Taler aus Cellophanfolie obenauf, danach wird das Glas verschlossen, die Cellophanfolie schaut keck etwas heraus. Sieht hübsch aus. Umdrehen muß man dies nun nicht.
Ja, so kenne ich die Marmelade aus meiner Kindheit, nach dem Öffnen eines Marmeladenglases hat man erst einmal die Cellophanfolie entfernt. Solche Nostalgieerlebnisse machen Spaß!
2 Gläser habe ich nach der „alten Schule“ gemacht: eines für mich zum Testen, eines als Geschenk für Tante Rosemarie. Die restlichen Gläser habe ich nach der modernen Methode gemacht…umgedreht…und zurückgedreht. Tante Rosemarie habe ich das bereits gebeichtet….