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26. Dezember 2014

Rotes (Enten-)Thai-Curry (geng thaeng pet)

Dieses leckere rote Curry kann man mit jedem Fleisch zubereiten, welches man schmoren kann. Besonders gut eignet sich Wild.

Das Prinzip ist einfach: Fleisch ohne Anbraten in einer Mischung aus köchelnder Kokosmilch+Kokoscreme+passenden Fleischfond geben und gar köcheln. Zunächst läßt man den Deckel weg, sobald die Flüssigkeit etwas eingedickt ist gibt man den Deckel auf den Topf und gart weiter, bis das Fleisch zart ist.

In der Zwischenzeit bereitet man die Curry-Paste zu. Gewürze rösten, dabei den Duft genießen, Zitronengras & Co. hacken und dann mit Spaß alles zur Currypaste mörsern!

Von der köchelnden Kokosmilch etwas in eine Pfanne geben, die gemörserte Paste darin anbraten bis sie duftet. Diese Paste in den großen Topf mit dem Fleisch geben, weiterköcheln lassen und abschmecken.

Wichtig: Die Kokosmilch muß am Schluß „gecrackt“ sein: man sieht, wie sich das Öl abgesetzt hat. Das passiert ganz automatisch…wenn´s lange genug köchelt…

Aus: David Thompson, „Thai Food“.

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ca. 600g Fleisch aus der Keule: Ente, Rind oder Lamm, Schwein, Wild… (im Originalrezept sind 250g Entenkeule angegeben, incl. Knochen, das halte ich für sehr wenig) in 1 cm Stücke schneiden (oder in dünne kleinere Scheiben)
750ml Kokosmilch (nehme 500ml Kokosmilch und 250ml Fleischfond)
250ml Kokoscreme
1 Tl – 1 Eßl Palmzucker
2 Eßl Fischsauce
4 Kaffirlimettenblätter in dünne Streifen schneiden
2 lange grüne Chilis entkernen, Diagonal in Stücke schneiden
1 Hand voll Thai Basilikum
für die rote Currypaste
7 getrocknete lange rote Chili entkernen, einweichen
2 Eßl gehacktes Zitronengras
1/2 Eßl fein gehackte Kaffirlimettenschale (Kaffirlimetten sind schwer zu bekommen, nehme Kaffirlimettenblätter)
2 Eßl gehackte rote Schalotte
1 Eßl. gehackte und geröstete rote Schalotte
1 Eßl gehackter Knoblauch
1/2 Tl gapi (Garnelenpaste)
1 1/2 Tl Koriandersamen rösten und mörsern
1 Tl Kuminsamen rösten und mörsern
5 Nelken rösten und mörsern
1/4 Tl Muskatnuss grob mörsern, kurz rösten
1 große Prise Salz (nehme ca. 1/4 Tl)

Kokoscreme, Kokosmilch und Fond erhitzen, Fleisch dazugeben, zunächst mit offenem Deckel, dann mit geschlossenem Deckel gar köcheln.

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In der Zwischenzeit die Paste zubereiten: die einzelnen Zutaten werden nacheinander in einer Reihenfolge von der härtesten und trockensten bis zur weichsten und feuchtesten in den Mörser gegeben und und zu Brei zerrieben. Ca. 1 Eßl. der Kokosmilch aus dem „Fleischtopf“ in eine Pfanne geben, 3 Eßl Paste darin anbraten bis sie duftet, dabei oft mit weiterer Kokosmilch aus dem Fleischtopf befeuchten. Mit Fischsauce und Palmzucker würzen. Paste in den Fleischtopf geben und einige Minuten (oder auch länger, falls das Fleisch noch nicht zart ist) köcheln lassen. Bei Bedarf kann man Flüssigkeit nachgießen (Kokosmilch oder Fond), nochmals abschmecken.

Beim Anrichten das Curry mit dem geschnittenen langen grünen Chili, Thai-Basilikum und in Streifen geschnittenen Kaffirlimettenblättern bestreuen.

 

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20. November 2014

Pasta al forno siciliana

Dieser sehr leckere italienische Nudelauflauf wird traditionell mit kleingeschnittenem Fleisch zubereitet. Wenn es schneller gehen soll, kann man auch Hackfleisch verwenden, die Version mit dem kleingeschnittenen Fleisch schmeckt allerdings raffinierter.

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Aus: Tessa Kiros, „Limoncello und Lavendelwasser. Die unvergessenen Schätze der italienischen Küche“, 6-8 P

1,2 kg mageres Rindfleisch aus der Keule(memo: sehr gut war Filet von Hirsch-Oma),Alternative: Rinderhack in sehr kleine Stücke schneiden
1 größere Zwiebel hacken
2 Knoblauchzehen (nach Geschmack mehr) hacken
1/2 Tl getrockneter Oregano (nach Geschmack mehr)
1/2 Tl gehackter frischer Thymian
1 Lorbeerblatt
250ml Rotwein
500g pürierte Tomaten
200g Tiefkühlerbsen
450g Rigatoni (ja, es sollten Rigatoni sein, die passen am besten)
150g luftgetrockneter Schinken, in dünnen Scheiben

(!! evtl. auch weglassen – falls man die ´Schinkennote` im Auflauf nicht mag. Oder: Schinken in der Sauce mitkochen)

in mundgerechte Stücke zupfen
250g Mozzarella (lasse ich weg)
ein paar Eßl geriebener Parmesan
S+P

Fleisch in einem schweren Topf mit etwas Öl anbraten, leicht ansetzen lassen (!) – ggf. portionsweise vorgehen. Fleisch aus dem Topf nehmen, salzen und pfeffern, zur Seite stellen. In den Topf die Zwiebeln geben, dünsten, Knoblauch und Kräuter dazugeben, kurz mitdünsten. Fleisch dazugeben, mit Rotwein ablöschen, den Wein einkochen lassen. Tomaten und 250ml Wasser dazugeben, Deckel auflegen und ca. 1 Std. leicht köcheln lassen. Ab und zu umrühren, bei Bedarf noch etwas Wasser dazugeben. Zum Schluß die Erbsen in die Sauce geben. Nach Geschmack abschmecken (gebe z.B. noch gehackte frisch Petersilie dazu, Chili…). Sauce beiseite stellen.

In der Zwischenzeit Pasta kochen, Ofen auf 190 Grad Umluft vorheizen.

In eine Auflaufform auf dem Boden etwas Ragù verteilen. Die Hälfte der Nudeln darauf geben (…am besten alle schön nebeneinanderlegen…), die HÄLFTE der restlichen Sauce darauf verteilen, Schinken daraufgeben, (falls gewünscht Hälfte des Mozzarella daraufgeben und danach) 2 Eßl Parmesan darauf verteilen.

Restliche Pasta darauf schichten, gut andrücken, restliche Sauce darübergeben, mit dem restlichen Käse bestreuen (Mozzarella und Parmesan oder NUR Parmesan), ein paar Butterflöckchen daraufsetzen.

20 bis 30 Min in den Ofen schieben, bis sich eine goldbraune Kruste gebildet hat.

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13. September 2014

Veronika´s „Schweinefilet Undercover“

Als mir Veronika in ihrer zauberhaften Art schrieb, was sie gerade für Ihre Gäste zum Abendessen zubereitet, packte mich sofort die Lust, mich selbst an den Herd zu stellen und Freunde einzuladen: sie berichtete wie sie vollkommen entspannt Schweinefilet in einen Mantel aus bacon und mit frischen Kräutern vermischtem Bratwurstbrät hüllt, und es bei Niedrigtemperatur für 2 Std. in den Ofen schiebt. Kein Problem wenn´s schneller oder langsamer gehen soll, einfach etwas mit der Ofentemp nach oben/unten korrigieren… Schweinefilet Undercover schmeckt super, sieht toll aus, läßt sich prima vorbereiten und paßt in jede Jahreszeit. Im Sommer kann man es aufgeschnitten auf grünem Salat anrichten, dazu Pfannkuchen. Super lecker!

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falls cerdo iberico: 2 Schweinefilets (á ca. 340g) parieren, salzen und pfeffern. Mit etwas gemörserten Fenchelsamen+rosa Pfeffer bestreuen (kein Muß)
Bacon (luftgetrocknet) oder Pancetta in dünnen Scheiben
grobe Bratwürstchen (memo: die longanizas von Montesano sind gut dazu). Menge nach Augenmaß aus der Pelle schälen
große Handvoll frische Kräuter: z.B. Salbei, Thymian, junger Rosmarinstengel, Oregano, Zitronenverbene Blätter abzupfen und hacken
evtl. Fenchelsamen und etwas rosa Pfeffer (der noch „Saft“ hat) mörsern
S+P

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Ofen auf 80 Grad vorheizen.

Bratwurstbrät mit Kräutern vermischen. Baconscheiben nebeneinander auf ein Blech legen, Brät daraufstreichen, Filet daraufsetzen, zusammenwickeln. Ein paar kleingezupfte Salbeiblätter daraufstreuen. In den Ofen schieben. Filet vom cerdo iberico ist nach ca. 75 bis 90 Min fertig, Filetstücke größerer Rassen ca. 2 Std (Kerntemp. 60 Grad). Filets aus dem Ofen holen, mit Alufolie abdecken, Ofen bei Grillfunktion aufheizen und Filets nochmal kurz in den Ofen schieben, bis der Bacon kross ist. (Falls kein Grill: Heißluft 230 Grad).

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8. Juni 2014

Lamm-„Siniyah“-Ragout

Dies ist ein super leckeres Lamm-Ragout, den besonderen Geschmack bekommt es durch die arabische Gewürzmischung Baharat. Ottolenghi nennt dieses Gericht „Siniyah“ (ein Gericht welches im Ofen überbacken wird nennt man wohl arabisch „Siniyah“): er gibt das fertige Lammragout in den Ofen um es mit einer Tahinimasse zu überbacken. Das lasse ich weg, das Ragout schmeckt (ohne Tahini) einfach klasse.

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Rezept von Ottolenghi, aus „http://www.theguardian.com“, 21.02.2014

1 kg Lammfleisch (Keule, Schulter, Nacken) in 2-cm-Würfel schneiden, mit 3/4 Tl Salz vermischen
500g Tomaten enthäuten, in kleine Würfel schneiden
4 mittelgroße Selleriestangen in dünne Streifen schneiden
2 kleine Zwiebeln hacken
1 Tl Tomatenmark
evtl. etwas Fond
1 Eßl Baharat
1 Tl Paprika (nehme edelsüß)
1,5 Tl Zucker (nehme braunen Zucker)
60g Pinienkerne rösten
40g Petersilie (das ist sehr viel…nehme 25g) hacken
S+P

Zwiebeln und Sellerie 10 Min in einer Pfanne dünsten (für die Pfanne braucht man später einen Deckel). Tomatenmark und Baharat dazugeben, 2 Min dünsten. Zwiebeln in eine Schüssel umfüllen. In die Zwiebel-Pfanne ca. 1,5 Tl Öl geben und eine Portion des Fleisches auf mittlerer Hitze braun anbraten, Fleisch zu den Zwiebeln in die Schüssel geben und ordentlich pfeffern. So weitermachen bis das gesamte Fleisch angebraten und gepfeffert ist. Dann die Zwiebeln + Fleisch in die Pfanne geben, ebenso 2/3 der Tomaten, Zucker, 1/2 Tl Salz. Zum Köcheln bringen, evtl. etwas Fond angießen. Deckel drauf, ca. 1 Std. köcheln lassen, bis das Fleisch zart ist. Zum Schluß Pinienkerne, restliche Tomaten und Petersilie dazugeben, abschmecken.

Dazu paßt Reis.

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13. April 2014

Lammschulter am Knochen

Nieves Barragán spricht in ihrem Kochbuch einen interessanten Punkt an: sie unterscheidet Lammbraten, die sie bei mittlerer Temperatur lange lange brät, bis es mehr oder weniger fast vom Knochen fällt – und Lammbraten, die sie rosa, auf den Punkt, zubereitet. Milchlamm gehört bei ihr zur Kategorie „bis es fast vom Knochen fällt“, älteres Lamm bereitet sie als „rosa Braten“ zu. Das verblüffte mich im ersten Augenblick, aber wenn ich all die bisherigen Lammbraten Revue passieren lasse fange ich an zu verstehen… Älteres Lamm, welches lange lange sanft gebraten wird, bis es fast vom Knochen fällt, ist oftmals nicht mehr so richtig saftig. Das werde ich im Auge behalten – künftig werde ich wie Señora Barragán vorgehen: Milchlamm lange lange bei niederer/mittlerer Temp, älteres Lamm auf den Punkt. Bin gespannt.

Eine Milchlammschulter ist nach Barragán´s Methode klasse geworden, die sich selbst kochende Sauce ist zwar dünn, aber sie schmeckt super toll.

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Aus: Tom and Eddie Hart + Nieves Barragán, „Barrafina: a spanish cookbook“ (die Vorgehensweise habe ich entsprechend meiner technischen Möglichkeiten abgewandelt). Für 3-4 P

Ofen auf 180 Grad vorheizen. 2 Milchlammschultern (am Knochen!) salzen, scharf anbraten, ordentlich pfeffern. Nun ein Ofenblech vorbereiten: eine große (!) Handvoll frischen Thymian, 3 geviertelte Schalotten (oder 1 rote Zwiebel in dünnen Spalten), 8 angedrückte Knoblauchzehen, 6 Lorbeerblätter, 200ml Apfel-Sherry (auch gut: Noilly Prat) und etwas Lammfond auf das Blech geben. Nun die angebratenen Lammschultern auf das Blech legen, Blech in den Ofen schieben.

Nach 20 Min die Temperatur auf 140 Grad herunterschalten und das Blech mit Alufolie abdecken. Nach einer Stunde Alufolie abnehmen und evtl. etwas Flüssigkeit nachgießen. Ca. eine weitere Stunde braten lassen. Den Braten herausholen, wenn sich das Fleisch mit dem Holzstäbchen butterweich anfühlt.

Ofen auf Grillfunktion umstellen, 210 Grad. Lammschultern auf einem neuen Blech wenige Minuten mit der Hautseite nach oben kross braten. Die Sauce auf dem ersten Blech nach Gusto abschmecken, oder einfach lassen wie sie ist. Evtl. ein paar kleine Stücke geröstete und enthäutete rote Paprika in die Sauce geben, als Farbtupfer.

Lammschultern auf eine vorgewärmte flache Schale legen, Sauce dazugeben. Servieren. Polenta paßt prima dazu.

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8. Januar 2014

Tárkonyos Vadraguleves (Wildragout-Suppe mit Estragon)

Diese wunderbare sanft sauer-süß-herb-frische ungarische Suppe bekommt ihren besonderen kick durch eingelegten Estragon: im Sommer wird der frisch geerntete Estragon in eine Essig-Salz-Mischung eingelegt und in Gläser gefüllt. Nach ein paar Monaten ist er schön durchgezogen und schmeckt herrlich nach ESTRAGON. Frischem Estragon fehlt ja oftmals der Geschmack – er entfaltet sich besser wenn er getrocknet ist, und eingelegt lebt er richtig auf!

500g Wildschwein (Keule oder Schulter oder auch Rücken). Es eignet sich auch Hase, Reh, Hirsch, Wildente… in kleine (!) Würfel schneiden
 ca. 2 l Wildfond oder Hühnerbrühe (selbstgemacht)
 500g Zwiebeln hacken
 350g Möhre in kleine Würfel schneiden
 180g Petersilienwurzel in kleine Würfel schneiden
 1 kleine Kohlrabi in kleine Würfel schneiden
 2 gelbe Spitzpaprika in kleine Stücke schneiden
300g weiße Champignons in größere Stücke schneiden
kleine Handvoll lange grüne Bohnen (optional)
500g Kartoffeln (optional. Dann mehr Brühe verwenden)
S+P
getrockneter Estragon
eingelegter Estragon mit Wasser abspülen und ausdrücken
 etwas Zitronensaft

Zwiebeln weich dünsten, etwas getrockneten Estragon dazugeben, weiterdünsten (nur kurz, wird schnell bitter). Fleisch in den Topf geben, mitdünsten (das Fleisch soll keine braune Kruste bekommen). Salzen und pfeffern, mit Brühe aufgießen, mit geschlossenem Deckel köcheln. Nach einer Weile Möhre, Petersilienwurzel, Spitzpaprika und später noch Kohlrabi (ggf. auch Kartoffeln und Bohnen) dazugeben, weiterköcheln bis das Fleisch zart ist (das Gemüse kann man auch am Anfang mitdünsten und von Anfang an mitköcheln lassen: es ist dann halt weich im Biß, aber dafür ist die Brühe „voller“).

Nun gibt man die Champignons und eingelegten Estragon in die Suppe und köchelt diese so lange weiter bis die Champignons den gewünschten Biß haben und schmeckt ab (S+P und Zitronensaft).

Serviert wird die Suppe mit einem Klacks Sauerrahm.

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13. Dezember 2013

Lamm – Hackbällchen

Ein interessant anmutendes marokkanisches Rezept (aus dem Kochbuch „Die Küche Marokkos“) habe ich falsch nachgekocht. Herausgekommen sind richtig tolle Lamm-Frikis. Richtig klasse.

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500g Lammhack
2 Scheiben Weißbrot entrinden, in Milch/Wasser einweichen
1 Ei
1/2 Zwiebel hacken
1/2 Tl Paprikapulver
1/2 Tl Kurkuma
1 Prise Kreuzkümmel
1 rote Chilischote hacken
2 EL gehacktes Koriandergrün
2 EL gehackte Petersilie
1/2 eingelegte Salzzitrone Mit der Menge aufpassen (abhängig von der Qualität der Salzzitronen)!

abwaschen, Fruchtfleisch entfernen. Schale hacken

S+P

Alle Zutaten miteinander vermischen, Bällchen formen, auf ein bemehltes Brett geben, einen Hauch Mehl darüberstäuben und in einer Pfanne mit Öl braten.

Dazu habe ich eine Sauce improvisiert: selbstgemachten (!) Ketchup mit Harissa verrührt. Hat super dazu gepaßt. Schmeckt auch kalt noch toll.

(memo: die Frikis habe ich diesmal in der Tajine bei 50 Grad im Ofen warmgehalten. Den Boden mit Brühe bedeckt. Scheint den Frikis gefallen zu haben)

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11. Dezember 2013

Lammkeule (ohne Knochen)

Die Zubereitung eines Bratens ist immer ein bißchen spannend – wird das Fleisch wieder so zart und saftig wie beim letzten Mal oder doch etwas fester wie beim vorletzten Mal…

Bei der Zubereitung mäandere ich zwischen den unterschiedlichsten Methoden, mal auf dem Blech mit Anbraten, dann ohne Anbraten, dann im Bräter mit Deckel oder ohne Deckel, mit Fond/Röstgemüse oder ohne, mit Kerntemperatur messen, oder Kerntemperatur ignoriert und weiter gegart weil … usw. Bei allen Methoden sind schon super Ergebnisse herausgekommen. Vor kurzem habe ich mich mit meiner Tante Lioba darüber unterhalten – sie ist für mich der Braten-Papst in Person: auch sie hat keine Standardvorgehensweise. Sie schaut sich das Fleisch an und entscheidet, was sie wie macht. Zuerst war ich über Ihre Antwort verblüfft und dachte, das hilft mir nicht weiter. Aber so ist es nicht. Gut zu wissen, daß ich den Fokus mehr auf das „Anschauen“ des Fleisches legen sollte.

Heute habe ich eine sehr kleine Lammkeule gemacht, vom Knochen ausgelöst. Das Fleisch habe ich rundherum in der Pfanne angebraten, danach S+P und zusammengebunden.

Zunächst bei 100 Grad in den Ofen: Hautseite nach oben, in einer kleinen Form, mit Alufolie abgedeckt. Ca. 1 Std.

Temperatur auf 125 Grad erhöht, Alufolie weggenommen. Nun sehr wenig Fond angegossen, ein oder 2 Mal beschöpft bzw. Fond nachgegossen. Nochmal ca. 1 Std.

Nach ca. 2 Std. den Holzstäbchentest gemacht, butterweich. Braten herausgeholt, mit Alufolie abgedeckt. Kerntemperatur habe ich nicht gemessen.

Ofen auf Grillfunktion bei 200 Grad geschaltet. Nun die Haut der Lammkeule auf neuem Blech in wenigen Minuten kross braten. Zwischenzeitlich vom entstandenen Bratenfond eine Sauce herstellen.

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5. Dezember 2013

Wildschweinbraten

Der letzte Wildschweinbraten war unglaublich zart und saftig – so saftig und fein wild im Geschmack, daß ich mittlerweile Obelix und seine Wildschweinbraten-Orgien verstehen kann. Bisher hatte ich Wildschwein zumindest mit einer leichten Trockenheit verbunden, das ist jetzt Vergangenheit.

Den Braten hat mein Mann gemacht, erstaunlicherweise ohne Zeitmessung oder Kerntemperatur oder sonstigen Exakt-Schnickschnack. Deshalb nur ein grober Fahrplan, für den nächsten Obelix-Braten.

Die drei mutmaßlichen key-Faktoren:

1) Wildschwein: (ung.) koca, 2,5 Jahre

2) Das Fleisch war aus der Schulter, am Knochen, mit dicker Fettauflage

3) Ofentemperatur 125 Grad.

Fleisch reichlich salzen und pfeffern, mit der Fettauflage nach oben auf ein Blech setzen und in den Ofen geben. Dort bleibt das Fleisch ein paar Stunden. Nach einiger Zeit, wenn auf dem Blech die entstehende „Soße“ in den zähflüssigen Zustand übergeht, mit etwas Brühe ablöschen; ggf. wiederholen.

Wenn das Fleisch weich ist (mit Holzspießchen einstechen – je nachdem wie der Widerstand ist merkt man ob das Fleisch zart ist) mitsamt Blech aus dem Ofen holen. Bratensaft in einen kleinen Topf geben und zur Soße weiterverarbeiten. Fleisch auf ein frisches Blech geben. Falls das noch nicht geschehen ist, die Fettauflage rautenförmig einschneiden. Den Ofen bei Grillfunktion auf 200 Grad vorheizen. Fleisch in den Ofen geben und dabei bleiben! Wenn die Fettschicht schön goldbraun und und kross ist (das geht schnell), Braten herausholen. Die Kerntemperatur des Bratens war bei 85 Grad – das ist viel. Zumindest bei Wildschwein werfe ich das Braten nach Kerntemperatur über Bord (wichtig ist nur, daß sie bei Wildschwein über 65 Grad liegt).

 

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17. November 2013

Lamm Tajine mit Erbsen

Geschmortes Lamm mit Erbsen ist eine klasse Kombination, die man in einigen Länderküchen findet. Hier eine sehr leckere marokkanische Variante.

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Rezept aus dem Kochbuch „Die Küche Marokkos“.

1 kg Lammfleisch (Schulter oder Keule) parieren, in kleine Würfel schneiden
350-400ml Lammfond (alternativ Hühnerbrühe; laut Rezept Wasser)
1 Zwiebel fein hacken
2 Knoblauchzehen
3 Eßl gehackter Koriander
3 Eßl gehackte Petersilie
1 Tl getrockneter Zatar das ist arabischer Majoran; Alternative: 2 Tl frischer gehackter Zitronenthymian
2 Tl gehackte Minze habe ich dieses Mal durch Zitronenmelisse+Zitronenverbene ersetzt. War klasse.
1,5 eingelegte Zitronen abwaschen, vierteln, Fruchtfleisch ablösen, die Schale in Streifen schneiden.
250g frische Erbsen oder TK
1/2 Tl Zucker
1 Tl Kreuzkümmel fein hacken oder mörsern
1 Tl gehackter Ingwer
1/2 Tl Kurkuma
S+P

 

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Ofen auf 175 Grad vorheizen.

Fleisch in einem Bräter portionsweise anbraten, aus dem Topf nehmen, salzen und pfeffern. Zwiebel in den Topf geben, dünsten, Ingwer, Knoblauch, Kreuzkümmel und Kurkuma dazugeben, kurz mitdünsten. Mit etwas Brühe ablöschen, Bratensatz loskochen. Nun gebe ich das Fleisch, die gedünsteten Zwiebeln, alle Kräuter und den Zucker in eine Tajine, fülle mit Lammfond auf und stelle die Tajine in den Ofen. Nach ca. 1 Std. (evtl. auch etwas später) ist die Flüssigkeit schön aufgesogen (…bzw. verschwunden) und das Fleisch gar. Dann die Erbsen dazugeben, evtl. noch etwas Flüssigkeit dazugeben und für ein paar Minuten zurück in den Ofen stellen.

Vor dem Servieren die in Streifen geschnittenen Zitronenschalen in die Tajine geben und vermischen. Abschmecken.

(Laut Rezept soll die Minze erst zum Schluß, zusammen mit der Zitrone, in die Tajine gegeben werden – ich mag´s lieber wenn sie mitkocht, dann ist sie immernoch präsent, aber mit mehr Zurückhaltung).